Ich könnte mich hier jetzt nochmals über drei Zentimeter und deren Wert auslassen – aber das will ich nicht, auch wenn meine Saison deswegen bittersüss endete. Ich habe seither traumhafte Ferien erlebt und meiner Leidenschaft American Football gefrönt – und das nach einem Jahr, das alles andere als enttäuschend war.
Im Gegenteil, ich bin als Athlet noch einmal gewachsen und flog von Rekord zu Rekord: Erst die Silbermedaille im Siebenkampf an der Hallen-EM in Apeldoorn, bei dem ich die Schweizer Bestmarke verbesserte (6506 P.), dann der dritte Rang in Götzis im Zehnkampf – erneut mit einem Schweizer Rekord (8575 P.), und zum Abschluss der Diamond League noch der zweite Finalsieg, diesmal vor Heimpublikum. Fantastisch!
Und last but not least: Ich gehöre zu den vier besten Weitspringern der Welt. Das ist ja auch nicht nichts, oder?
Das Schöne an diesem Jahr war, dass ich erneut sehr viel lernte und neue Erfahrungen machte. Ich vermochte mich gleich in mehreren Disziplinen zu steigern, wobei mich die 5,35 m im Stabhochsprung speziell freuen. Dass ich danach an der WM in Tokio im Weitsprung und Zehnkampf antrat, war sporthistorisch und sicher ein Wagnis. Aber wer nichts wagt, gewinnt auch nie etwas. Auch keine Erkenntnisse.
Ich bin dankbar, dass ich gesund durch diese Saison gekommen bin und so viele Emotionen erleben durfte. Ich danke Tatjana, meiner Ehefrau, die mir in jeder Beziehung hilft und mir Hindernisse aus dem Weg räumt. Ich danke meinem ganzen Trainer-Staff für die Geduld, die sie mit mir haben, für die Unterstützung, die mir gegenüber endlos scheint, für die Ideen, die sie einbringen. Ich danke René und Karl Wyler, aber auch Yves Zellweger, Roman Wagner und Sven Rees für ihren Support, ohne den ich nirgends wäre.
Ich danke aber auch meinen Partnern, die mir dieses Leben und diese Karriere ermöglichen, ohne sie gäbe es den Spitzenathleten SE nicht. Und dass ich die besten aller Fans habe, soll auch einmal gesagt sein, ob sie nun vor dem Fernseher sitzen oder mich in den Stadien unterstützen: Danke!
Bis zur nächsten Saison, euer Simon
(Foto: Privat)